Denkt man an den Golfsport, kommen einem direkt Bilder in den Kopf: Neben einem satten Grün oder den typischen Golfcars, werden viele auch einen Golfspieler in typischer Kleidung vor ihrem geistigen Auge sehen. Mit einem traditionellen Golfcap, einem Polohemd und einer Karo-Hose ist das Klischee erfüllt. Doch wie sieht die Realität aus? Ist der Golfsport – auch beim Thema Kleidung – nach wie vor seinen alten Traditionen verbunden? Dieser Artikel klärt auf.
Dresscode auf dem Golfplatz – das Wichtigste in Kürze
- Die meisten Golfclubs haben einen Dresscode
- Je nachdem wird dieser lockerer oder strenger ausgelegt
- Im Ausland herrschen teilweise andere Regeln
- Einige Punkte des Dresscodes sind aber international vereinheitlicht
Kleiderordnung im Golfclub – das gibt es zu beachten
Einheitliche Regeln
Golf galt lange Zeit als Nischensport für die besser betuchten Mitglieder der Gesellschaft. Mittlerweile ist die Ballsportart aber etwas mehr im Mainstream angekommen. Viele Clubs haben Dresscode und Aufnahmeregeln gelockert, um den Sport mehr Menschen zugänglich zu machen. Dennoch blickt Golf auf eine lange und stolze Tradition zurück, daher sind die bestehenden Kleiderregeln strenger als bei manch anderen Sportarten.
Eine Kragenpflicht bei Polo-Shirts oder Hemden besteht seit Jahren auf internationalen Golfplätzen. Das Tragen von langen Hosen war sehr lange ein festgeschriebenes Gesetz beim Golfen, mittlerweile sind aber auch kurze Shorts bis zum Knie erlaubt. Das gilt allerdings nicht bei Profiturnieren – dort ist eine lange Hose weiterhin verpflichtend. Baseballcaps sind erlaubt und werden auch von Profispielern gern getragen. Diese dürfen allerdings nur mit dem Schirm nach vorne aufgesetzt werden. Alles andere ist verpönt.
Ebenfalls gibt es bei der Wahl des Schuhwerks Vorgaben. Schuhe mit Noppen oder Softspikes sind ein Muss. Für ein gepflegtes Äußeres sollten diese auch immer sauber gehalten werden. In den meisten Clubs finden sich dafür spezielle Gerätschaften. Bei der Sockenauswahl sollte auf eine möglichst neutrale Farbe geachtet werden. Sofern man Shorts trägt, gilt die Regel, die Socken bis unter die Knie zu ziehen.
Verboten und nicht gerne gesehen
Obwohl viele Golfclubs ihren Dresscode über die Jahre etwas gelockert haben, gibt es immer noch modische No-Goes, mit denen man das Green besser nicht betreten sollte.
Zu den beliebtesten Fettnäpfchen zählt sicher legere Jogging – und Trainingsbekleidung. Die Golfkleidung sollte zwar funktional sein und Bewegungsfreiheit ermöglichen, einfache Jogginghosen sind aber trotzdem nicht erlaubt. Auch über Jeanshosen werden manche Golfer, die den alten Traditionen verbunden sind, die Nase rümpfen. Die normale Blue-Jeans war sehr lange in renommierten Golfclubs verboten. Diese Regel ist nun seit einiger Zeit etwas aufgeweicht – mit einer Jeans fällt man zwar immer noch auf, aber man wird immerhin nicht ausgeschlossen. Einige Vorschriften gibt es aber doch: Der beliebte „Used Look“, also zerrissene Hosen, ist nicht gerne gesehen. Ebenso keine Kleidungsstücke mit Totenköpfen oder buntem Aufdruck.
In Sandalen oder Turnschuhen zu spielen ist ebenfalls nicht erlaubt, genauso wenig wie das Golfen mit nackten Füßen. Bei der Auswahl der Golfschuhe sollte darauf geachtet werden, dass sie mit Softspikes ausgestattet sind. Metallspikes sind der Albtraum eines jeden Greenkeepers.
Dresscode im Ausland
Auf den meisten internationalen Golfplätzen dürfte man eine gute Figur abgeben, wenn man sich an die oben genannten Regeln hält. In den Clubs hängen außerdem nochmal explizite Hinweise auf die Kleiderordnung. Einen besonders strengen und rigorosen Dresscode findet man in Golfclubs und Ländern mit britischem Bezug, wie beispielsweise Australien, Neuseeland oder Kanada. Als Gast in einem traditionellen Golfclub muss man die dort herrschenden Kleiderregeln akzeptieren. Einige Clubs gehen sogar soweit, dass nur bestimme Marken getragen werden dürfen, wohingegen andere verboten sind. Generell sind die Dresscodes im Ausland um einiges strenger als in Deutschland.
Ideales Golferoutfit für Herren – eine Modeberatung
Der golfaffine Herr ist bestens beraten mit langen Stoffhosen, Karohosen, Knickerbocker oder Shorts, die bis zum Knie reichen. Für den Oberkörper sind Poloshirt oder Hemd zu empfehlen – natürlich mit Kragen. Bei frischeren Temperaturen sind auch Pullunder mit Rautenmuster oder Strickpullover erlaubt. Diese sollten von der Farbwahl eher zurückhaltend gewählt sein. Für ein gepflegtes Erscheinungsbild sollte immer das Oberteil in die Hose gesteckt werden. Schuhe mit Softspikes und eine Mütze mit Schild nach vorne runden das Outfit ab. Unangebrachte Kleidungsstücke sind vor allem die, die zu alltäglich sind: Bunte Hemden, Lederhosen oder Muskelshirts werden einem nicht nur unangenehme Blicke, sondern vielleicht auch einen Ausschluss bescheren.
Dresscode für die Dame – elegant, aber nicht sexy
Auch Damen entdecken das Spiel mit dem kleinen, weißen Ball für sich. Auch für sie gelten natürlich bestimmte Kleiderverordnungen. Eine Stoffhose bis zu den Knien oder zu den Knöcheln ist eine gute Wahl, ebenso wie ein bequemer Sportrock, der angenehm sitzen sollte. Poloshirts für die Damenwelt sind genau richtig für den Oberkörper. Aufreizende Kleidung ist nicht erwünscht – dazu zählen Hotpants, Trägertops, bauchfreie Shirts oder zu bunte Kleidung.
Fazit – auf die richtige Vorbereitung kommt es an
Golf ist bekannt dafür, mit bestimmten Regeln und Traditionen verbunden zu sein. So gelten auf dem Grün viele ungeschriebene Gesetze, die ein gutes Miteinander ermöglichen sollen – Gentlemen’s Agreement sozusagen. Auch die Kleiderordnung ist strikt geregelt, wobei sich der Sport etwas dem Mainstream geöffnet hat. Der Dresscode mag zwar für Außenstehende immer noch steif und wenig flexibel klingen, allerdings ist er eigentlich recht einfach zu befolgen. Am besten informiert man sich im Vorfeld über die Regeln des Clubs. Gegenseitiger Respekt zwischen neuen Golfspielern und alteingesessenen Traditionalisten ist ebenfalls ein guter Ratgeber.
Häufig gestellte Fragen
Was tun, wenn man die passende Kleidung nicht dabei hat?
Auf den meisten Golfanlagen gibt es einen entsprechenden Shop, in dem man Kleidung und Ausrüstung kaufen kann.
Gilt der Dresscode auch für Gäste, die nicht spielen?
Ja, auch Gäste, die sich auf der Golfanlage befinden, sollten entsprechende Kleidung tragen.
Was ist die bekannteste Kleidermarke?
Sicher zählen die Marken TaylorMade, Callaway und Ping zu den bekanntesten Herstellern von Bekleidung und Zubehör.